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  UÇK 04.12.2024 09:54 (UTC)
   
 


 


UÇK


Die UÇK (Ushtria Çlirimtare e Kosovës/dtsch.: Befreiungsarmee des Kosovo) ausgesprochen [ˌuːʧeːˈkaː] war eine albanische Befreiungsarmee, die für die Unabhängigkeit des Kosovo kämpfte.


Sie entstand 1994, öffentlich trat sie erstmals 1996 in Erscheinung. Ihr Ziel war die Unabhängigkeit des Kosovo, ihr Mittel war der bewaffnete Kampf. Teile der UÇK strebten auf diese Weise auch den Zusammenschluss aller mehrheitlich von ethnischen Albanern besiedelten Gebiete in Serbien, Mazedonien und Montenegro mit dem Mutterland Albanien an. Mitbegründer und Anführer war bis zu seinem Tod im Jahre 1998 Adem Jashari, danach bis zur Auflösung der UÇK im Jahre 1999 Hashim Thaçi.




Geschichte

Entstehung

Im Februar 1982 gründeten Kosovo-Albaner in Deutschland die Partei Lëvizja Popullore e Kosovës / LPK (dtsch.: Volksbewegung von Kosovo) als Konkurrenzorganisation zur pazifistisch orientierten Partei LDK von Ibrahim Rugova. Die LPK befürwortete von Anfang an den bewaffneten Kampf gegen die serbischen Streitkräfte. Im Mai 1993 wurde in Priština die Lëvizja Kombëtare për Çlirimin e Kosovës / LKÇK (dtsch.: ( Nationale Bewegung für die Befreiung des Kosovo) als Abspaltung der LDK gegründet, sie war ebenfalls unter Kosovo-Albanern in Deutschland aktiv. Auch diese neue Partei versuchte, sich eine militärische Abteilung zu schaffen. Tendenziell wurden die beiden Parteien von jüngeren Albanern und Kosovo-Albanern im westlichen Ausland unterstützt. Rugovas LDK hatte ihren Rückhalt vor allem in der vom kommunistischen Jugoslawien der sechziger und siebziger Jahre geprägten albanischen Führungsschicht des Kosovo. Schätzungsweise 5000 ethnische Albaner hatten in den Jugoslawienkriege auf Seiten Kroatiens oder der Muslimisch-kroatischen Föderation Bosniens gegen die Serben gekämpft. Ein Teil davon schloss sich später der UÇK an. Die Zusammenhänge zwischen diesen verschiedenen Gruppen bei der Gründung der UÇK sind noch nicht hinlänglich erforscht. Fest steht, dass sich 1994 verschiedene im Untergrund agierende bewaffnete Gruppen zur UÇK zusammenschlossen, so der ehemalige UÇK-Führer Ramush Haradinaj. Im gleichen Jahr begann die UÇK systematisch Waffen zu kaufen und ihre Kämpfer auszubilden.




Erste Anschläge und öffentliche Auftritte


Von 1996 bis Anfang 1998 hat sich die UÇK zu 21 Mordanschlägen bekannt: fünf (serbische) Polizisten, fünf serbische Zivilisten und elf Albaner, die als Kollaborateure bezeichnet wurden. Nach Angaben des serbischen Innenministeriums war sie in dieser Zeit verantwortlich für den Mord von 10 serbischen Polizisten und 24 Zivilisten. Zum ersten Mal wurde sie im Mai 1997 in der internationalen Presse erwähnt. Erstmals traten UÇK-Mitglieder öffentlich in Uniform am 28. November 1997 auf beim Begräbnis des Kosovaren Halit Gecaj. Er war bei einem UÇK-Angriff auf eine serbische Polizeistation im Kreuzfeuer ums Leben gekommen. Das Begräbnis fand statt in der Ortschaft Laus/Llaushe in der Großgemeinde Srbica/Skenderaj und wurde von 20.000 Kosovo-Albanern besucht. In dieser Phase ihrer Tätigkeit wurde die UÇK von den Kosovo-Albanern weniger als nationale Armee wahrgenommen, vielmehr als Organisation in der Tradition der baskischen ETA oder der irischen IRA.



1999: UÇK und Nato im Kosovo-Krieg


Spätestens mit Beginn des Kosovokrieges am 24. März 1999 wurde die UÇK faktisch zu einem Verbündeten der Nato. Während des Krieges hielt die Nato - was die Ziele ihrer Bombardierung anging - ständigen Kontakt mit der UÇK. Dieser dürfte über die albanische Armee und inoffizielle Kanäle wie die CIA oder die westlichen militärischen Ausbilder vor Ort gelaufen sein. UÇK-Angehörige, die von der britischen SAS ausgebildet worden waren, wurden mit Nato-Kommunikationsmitteln ausgerüstet in das Kosovo geschleust und halfen, die Nato-Bomber ins Ziel zu steuern. Mit dem Rückzug der serbischen Streitkräfte Anfang Juni 1999 und dem darauf folgenden Einmarsch der Nato in das Kosovo begann das Ende der UÇK: UNO und die Nato-geführte KFOR verlangten Entwaffnung und Auflösung und wollten auch nicht die Bildung einer Armee des Kosovo zulassen. Offiziell wurde die UÇK am 20. September 1999 aufgelöst; faktisch wurde sie in verschiedene Nachfolgeorganisationen transformiert.


Ausbildung

Die Ausbildung durch die albanische Armee begann im Jahre 1996. Von 1998 an trainierten Ausbilder der privaten US-Firma Military Professional Resources Incorporated sowie Mitglieder britischer und deutscher privater Sicherheitsfirmen die UÇK. Zwischen 1998 und Juli 1999 wurden UÇK-Mitglieder in Italien, der Türkei, Deutschland und dem Kosovo unterstützt beziehungsweise ausgebildet. In den Trainingscamps in Albanien waren während des Kosovokrieges inoffiziell deutsche und britische Ausbilder tätig. CIA-Berater halfen der UÇK spätestens seit 1999 mit militärischen Handbüchern zur Ausbildung und mit Ratschlägen zur Bekämpfung serbischer Polizei- und Armeeeinheiten. Es ist unklar, ab wann genau solche Unterstützung gewährt wurde.


Gliederung und Kommandostruktur

Von Februar 1999 an gab es einen Generalstab, angeführt von Sulejman Selimi. Er wurde am 1. Mai 1999 durch Agim Çeku ersetzt. Etwa zur gleichen Zeit entstand das politische Direktorat unter Hashim Thaçi, es scheint jedoch auf die militärische Kommandoebene nur einen geringen Einfluss gehabt zu haben. Das Kosovo wurde in sieben Operationsgebiete unterteilt. De facto agierten die einzelnen - mitunter rivalisierenden - regionalen Gruppierungen im wesentlichen unabhängig voneinander. Eine durchgängige vertikale Kommandostruktur (von oben nach unten) gab es nicht. Die UÇK war aufgeteilt in einen harten Kern von mehreren hundert professionellen Kommandos, denen auch Mitglieder der ehemaligen jugoslawischen Sicherheitskräfte (Polizei und Armee) angehörten. Daneben gab es die breite Masse der lokalen Heimwehren.



Finanzierung

Über die Finanzierung der UÇK gibt es naturgemäß keine nachprüfbaren Angaben; die Zahlen sind oft widersprüchlich. Zusammenfassend kann man sagen, dass der weitaus größte Teil der Gelder für die UÇK von im Westen (Deutschland, Schweiz, Österreich, USA) lebenden Kosovo-Albanern kam und dass darin in deutlichem Umfang auch Gelder aus illegalen Aktivitäten enthalten waren. Bis Anfang 1999 werden die Einnahmen der UÇK aus legalen und illegalen Quellen auf eine Summe zwischen 500 und 900 Millionen D-Mark geschätzt.




Die Transformation der UÇK

Offiziell wurde die UÇK am 20. September 1999 aufgelöst. Gleichzeitig wurde eine Art Nationalgarde mit dem Namen Kosovo-Schutzkorps (albanisch Trupat e Mbrojtjes se Kosovës/TMK) unter der Führung von Agim Çeku gegründet, die von der UÇK-Führung als Kern einer neuen Armee des Kosovo betrachtet wurde. Agim Çeku, Oberkommandierender der UÇK, umriss im Jahr 1999 die Ziele der UÇK im neuen Kosovo wie folgt: "Ein Teil wird Teil der Polizei werden, ein Teil wird Zivilverwaltung werden, ein Teil die Kosovo-Armee, eine Verteidigungsstreitkraft werden. Und ein anderer Teil wird sich als politische Partei formieren." Die Mitglieder der UÇK traten in der Folge in das Kosovo-Schutzkorps ein, gingen zur Polizei, in die Politik, die Wirtschaft, wandten sich dem organisierten Verbrechen zu oder zogen sich ins Privatleben zurück. Die einzelnen Tätigkeitsfelder sind dabei nicht als strikt voneinander getrennt zu begreifen.




Entwaffnung

Gemäß einem Abkommen mit der KFOR mit dem Titel Undertaking of Demilitarization and Transformation by the UCK, das im Juni 1999 unterschrieben wurde, sollte die UÇK ihre Waffen abgeben. Zu diesem Zeitpunkt besaß sie nach Schätzungen von UNO-Experten etwa 32.000 bis 40.000 Waffen verschiedenen Typs. Abgegeben wurden 8.500 Schusswaffen verschiedener Art, dazu 200 Mörser, 300 Panzerabwehrwaffen, sowie weniger als 20 Luftabwehrwaffen. Hinzu kamen 27.000 Granaten und über 1.200 Minen sowie mehr als sechs Millionen Schuss Munition für leichte Schusswaffen. Nach Ablauf von neunzig Tagen beschlagnahmte die KFOR darüber hinaus über tausend Gewehre, rund 400 Pistolen und Revolver sowie einige Maschinengewehre, Panzer-Abwehrwaffen, Granaten, Minen und Munition. Es blieben somit nach Schätzungen der UNO-Experten etwa 22.000 bis 30.000 Waffen, die nicht abgegeben wurden. Sie dürften sich zum Teil in Waffenlagern in Albanien (in der Region Bucaj und Krumë), zum Teil im Kosovo selbst befinden. Die UNO-Experten nehmen an, dass sich etwa 11.800 bis 15.800 im Besitz illegaler paramilitärischer Gruppen befinden und etwa 8000 bis 18.000 in Privatbesitz. Insgesamt gesehen war die Entwaffnung nur teilweise erfolgreich. Es verblieb offenkundig ein Teil der gerade angeschafften moderneren Waffen in Waffenlagern, um für den aus UÇK-Sicht schlimmsten Fall (Wiedervereinigung mit Serbien) gerüstet zu sein. Ein anderer Teil wurde schlicht privatisiert.



Gründung

des Kosovo-Schutzkorps Parallel zur versuchten Entwaffnung wurde das Kosovo-Schutzkorps gegründet, faktisch eine Nachfolgeorganisation der UÇK. Uniformen und Abzeichen ähneln denen der UÇK. Der Kern der Truppe besteht aus 56 ehemaligen UÇK-Offizieren, die - ebenso wie der frühere und derzeitige Befehlshaber - direkt von der UÇK in das Schutzkorps übernommen wurden; die Aufteilung in Regionalkommandos entspricht weitgehend der UÇK-Aufteilung. Von rund 18.000 Bewerbern waren 17.348 ehemalige UÇK-Kämpfer. Der ehemalige Oberkommandierende Agim Ceku hat diese Kontinuität 1999 in einem Interview klar betont: "Wir sehen das Schutzkorps als Brücke zwischen der UÇK, einer Organisation in Kriegszeiten hin zu einer regulären modernen Armee des Kosovo." Im Sommer 2006 hatte das Schutzkorps rund 3000 Aktive, davon waren rund 70 Prozent ehemalige UÇK-Mitglieder.




UÇK-Mitglieder


in der Polizei des Kosovo Anders als das Kosovo-Schutzkorps war die Polizei des Kosovo keine faktische Nachfolgeorganisation der UÇK. Allerdings sollen bei der Neugründung der Polizei interne Quoten zur Aufnahme festgelegt worden sein; demnach standen der UÇK fünfzig Prozent zu, zwanzig Prozent sollten von ehemaligen Mitgliedern des früheren jugoslawischen Polizeikorps gestellt werden - also im wesentlichen Kosovo-Albaner, die zu jugoslawischen Zeiten Polizisten waren, diesen Posten aber unter dem Milosevic-Regime verloren hatten. Die Quote für ehemalige UÇK-Mitglieder sei im Jahr 2001 annähernd erreicht worden, so eine Studie der Friedrich-Naumann-Stiftung. Der Dienst in der Polizei könne bei ehemaligen UÇK-Angehörigen zu Loyalitätsproblemen führen. Im Sommer 2006 hatte die Polizei rund 7000 Mitglieder, davon waren rund 25 Prozent ehemalige Angehörige der UÇK.
 
 
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